Braune Soße gibt’s bei uns nur in der Mensa! Statement des Studierendenwerks

Liebe Studierende,

leider werden dem Studierendenwerk nach wie vor im Zusammenhang mit angeblichen rassistischen Rufen in einem Wohnheim unberechtigte Vorwürfe gemacht. Wir können darauf nur reagieren, indem wir – anders als unsere selbsternannten „Ankläger“ – auch und gerade bei einem moralisch und emotional so sensiblen Thema bewusst sachlich bleiben, denn nur so werden wir allen betroffenen Studierenden und der Wichtigkeit des Themas gerecht.

Das Studierendenwerk nimmt den angeblichen Vorfall sehr ernst und hat großes Interesse an einer Aufklärung, denn Rassismus und jegliche Diskriminierung lehnen wir eindeutig ab. Bei uns arbeiten über 600 Mitarbeiter/-innen aus ganz unterschiedlichen Ländern konstruktiv zusammen, um alle Studierenden zu unterstützen; gerade unsere internationalen Studierenden sind dabei besonders auf die Dienstleistungen des Studierendenwerkes angewiesen. Die unhaltbaren Vorwürfe treffen uns deshalb sehr.

Weil wir die gemachte Behauptung, es habe „Sieg Heil“-Rufe gegeben, zunächst einmal ernst nehmen, haben wir selbstverständlich alle verfügbaren Unterlagen untersucht und mit allen Betroffenen Gespräche geführt. Wir stehen zudem in regelmäßigem Austausch mit der Polizei (Staatsschutz), um uns nach dem aktuellen Ermittlungsstand zu erkundigen. Nur dies kann für uns Grundlage für eine seriöse Bewertung des angeblichen Vorfalls sein. Nach dem aktuellen Ermittlungsstand stellt sich das Ganze wie folgt dar:

Nur ein einzelner Studierender will „Sieg Heil“-Rufe gehört haben. Sogar die von ihm selbst benannten Zeugen konnten dies nicht bestätigen, sondern haben vielmehr verneint, solche Rufe gehört zu haben. Außer der Aussage des angeblich Betroffenen gibt es keine Anhaltspunkte oder gar Beweise dafür, dass solche Rufe tatsächlich gefallen sind. Leider wird dies bei den Vorwürfen an das Studierendenwerk meist nicht beachtet, sondern die Aussage des einzelnen Studierenden unreflektiert als zutreffend angesehen.

Umgekehrt lässt sich natürlich auch nicht beweisen, dass es solche Rufe nicht gab. Solange dies nicht bewiesen ist, gilt in einem Rechtsstaat aber die Unschuldsvermutung, die vor übereilten sanktionierenden Maßnahmen schützt. Die in Verdacht geratenen Studierenden weisen die Vorwürfe jedenfalls deutlich von sich, die Anschuldigung trifft diese sehr, und sie fühlen sich dadurch gefährdet. Auch das Studierendenwerk selbst wurde in diesem Zusammenhang inzwischen Opfer von Sachbeschädigung.

Wir vertrauen auf die Ermittlungsarbeit der Münsteraner Polizei, die dafür zuständig ist. Als Vermieter werden wir unser Verhalten weiterhin von deren Ergebnissen abhängig machen – denn nur das ist sachgerecht, und nicht das Eingehen auf unsubstantiierte Vorwürfe. Unabhängig davon wird sich allerdings unser Verwaltungsrat – in dem Studierende vertreten sind – schon bei der nächsten Sitzung ganz grundsätzlich mit der Thematik Rassismus befassen. Sollte es – auch jenseits des angeblichen Vorfalls – dabei im Studierendenwerk etwas zu verbessern geben, werden wir das selbstredend mit voller Überzeugung angehen.

Es bleibt dabei: Braune Soße gibt’s bei uns nur in der Mensa!

Ihr Studierendenwerk Münster