Polizei 110 |
Feuerwehr Notruf 112 |
Ärztlicher Notdienst 116 117 |
Handlungsanleitung für Ersthelfer:
Bei jedem Notruf angeben:
- WER ruft an?
- WO ist es passiert?
- WAS ist passiert?
- WIE VIELE sind verletzt und Art der Verletzung?
- WARTEN Sie auf Rückfragen!
Grundsätze:
- Ruhe bewahren
- Unfallstelle sichern
- Eigene Sicherheit beachten
- Person ggf. aus dem Gefahrenbereich retten
- Dem eintreffenden Notarzt sämtliche Unfalleinzelheiten berichten
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Verletzung / Blutung / Druckverband
Verletzungen
- Notruf absetzen (Telefon: 112)
- Erste Hilfe leisten
Hinweise:
Leichte Verletzungen → Eintragung in das Verbandsbuch
Unfallmeldung → bei einer Krankschreibung von länger als 3 Tagen
Blutung
- Wunde nicht berühren und nicht mit Wasser ausspülen
- Falls Arztbehandlung nicht notwendig, Wunde desinfizieren, reinigen und dann verbinden (steriler Druckverband mit Verbandstoff)
- Bei Venen- oder Schlagaderverletzungen blutende Körperteile hochhalten
- Blutungen stillen durch Fingerdruck und mit Druckverband
Druckverband anlegen
- Schutzhandschuhe anziehen
- Größere Blutgefäße abdrücken
- Legen Sie eine sterile Wundauflage auf die Wunde
- Fixieren Sie die Wundauflage, indem Sie eine Mull- oder elastische Binde mit etwas Zug ein paar Mal herumwickeln (aber nicht die gesamte Binde)
- Setzen Sie nun ein Druckpolster über der Wunde auf die umwickelte Wundauflage. Dafür eignet sich ein noch ungeöffnetes Verbandspäckchen. Fixieren Sie das Druckpolster mit der restlichen Binde.
Bild: DGUV Information 204-006 „Anleitung zur Ersten Hilfe“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV), © DGUV
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(Lebensmittel-) Vergiftung
(Lebensmittel-)Vergiftungen
- Vergiftete Personen unter Selbstschutz (z.B. Schutzhandschuhe, Atemschutz) aus dem Gefahrenbereich bringen (an die frische Luft)
- Kleidung im Halsbereich ggf. öffnen
- Bei bewusstlosen Personen Atmung beobachten und wenn nötig beatmen
- Notruf absetzen (Tel. 112)
- Erbrechen nicht herbeiführen
- Reste der verzehrten Lebensmittel in einem Gefrierbeutel verpacken, einfrieren und mit Datum, Uhrzeit und dem Namen der Person, die die Probe entnommen hat, vermerken!
- Informieren Sie die Vorgesetzten, den Abteilungsleiter und den Geschäftsführer
Hinweis: Die weitere Vorgehensweise wird durch Einsatzkräfte oder Vorgesetzte vor Ort bestimmt (z. B. Presseinfo).
-
Stromschlag
Stromschlag
Wichtig: Person mit Stromschlag (Hochspannung) nicht berühren, bevor der Strom abgeschaltet ist!
- Strom-Hauptschalter (Schaltkasten) abschalten; wenn möglich
- Bei nicht abschaltbarer Niedrigspannung stellen Sie sich auf eine trockene, isolierende Unterlage (z. B. Holzkiste, Gummi- oder Plastikmatte) und unterbrechen Sie dann den Stromkreis mit einem Gegenstand – aus nichtleitendem Material – (z.B. Holz oder Plastik)
- Notruf absetzen mit dem Hinweis „Elektrounfall“ (Telefon 112)
- Brandwunden mit Verbandsmaterial verbinden bzw. einem sauberen, leicht zugebundenen Tuch schützen
- Ständige Bewusstseinskontrolle und Kontrolle der Atmung
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Bombendrohung
Bombendrohungen
Ihr Verhalten
- Zuhören/ Nicht unterbrechen
- Sofort Notizen machen (Datum/Uhrzeit, Genauer Text der Drohung, Geschlecht des Anrufers, geschätztes Alter, verwendete Sprache [Dialekt/ Akzent], Hintergrundgeräusche)
- Das Telefon auch nach Ende des Gesprächs nicht auflegen
- Polizei über separates Telefon alarmieren (110) (Ansprechpartner für die Polizei festlegen und Lagepläne bereithalten)
- Wenn möglich den betroffenen Bereich warnen (Provokation des Täters vermeiden) und Evakuierung vorbereiten/ durchführen
Ihre Rückfragen an den Täter
- Wann wird die Bombe explodieren?
- Wo befindet sich die Bombe?
- Wie sieht die Bombe aus?
- Wie wird der Sprengsatz zur Explosion gebracht?
- Warum tun Sie das?
- Wer sind Sie?
- Von wo rufen Sie an?
Hinweis:
Informieren Sie Ihren Vorgesetzten und die Geschäftsführung über den Vorfall. Zusätzlich zu den o.g. Informationen könnte für die Polizei auch der Hintergrund interessant sein z.B. ehem. Studierender, Motive, Alkohol-, Drogenprobleme u. ä. (falls bekannt).
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Waffenbesitz / Herrenlose Gepäckstücke
Waffenbesitz (Besitz gefährlicher Gegenstände)
- Achtung eigene Sicherheit! Vermeiden Sie in jedem Fall eine Provokation der Täter.
- Taschen-/ Kleidungskontrolle in Anwesenheit einer zweiten Person (Einverständnis des Verdächtigen vorausgesetzt)
- Freiwillige Herausgabe der Waffen/ Gegenstände fordern, wenn ohne Selbstgefährdung möglich, bei Weigerung Polizei (Telefon 110) hinzuziehen – sichergestellte Waffen an die Polizei übergeben
Herrenlose Gepäckstücke (unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung; USBV-Fund)
- Rufen Sie die Polizei an (Telefon 110)
- Räumen Sie den Gefahrenbereich und sperren Sie diesen entsprechend ab
- Informieren Sie Ihren Vorgesetzten
Hinweis: Die weitere Vorgehensweise wird durch Einsatzkräfte oder Vorgesetzte vor Ort bestimmt (z. B. Presseinfo).
-
Brandverletzungen / Verätzungen
Brandverletzungen/ Verätzungen
- Auf Selbstschutz achten (z.B. Schutzhandschuhe, Atemschutz)
- Sofort den Rettungswagen (Tel. 112) alarmieren
- Bei brennender Kleidung die Person mit brennender Seite nach oben legen und mit Wasserlöscher löschen oder mit Woll- bzw. Löschdecke luftdicht abdecken, danach Person mit sauberem Wasser übergießen
Augen
- Augen unter Schutz des unverletzten Auges sofort ausgiebig (ca. 10 Minuten) bei geöffneten Augenlidern mit Wasser spülen
- Im Auge verbliebene feste Stoffe mechanisch, z.B. mit einem feuchten Tupfer, entfernen
- Steriler Schutzverband
Haut
- Verunreinigte Kleidung, auch Unterwäsche und Schuhe, sofort ausziehen
- Haut mit viel Wasser spülen
- Wunde keimfrei bedecken
Verschlucken
- Sofortiges kräftiges Ausspülen des Mundes
- Wasser in kleinen Schlucken trinken lassen (Verdünnungseffekt); Erbrechen nicht herbeiführen
-
Schock / Herz-Lungen-Wiederbelebung
Anzeichen
- Frieren/ Zittern
- Blasse, kalte Haut
- Schweiß auf der Stirn
Maßnahmen
- Für Ruhe sorgen
- Vor Wärmeverlust schützen
- Schocklage herstellen
- Ständige Kontrolle von Bewusstsein und Atmung
Herz-Lungen-Wiederbelebung
30x Herzdruckmassage
(Hände in Brustmitte, Drucktiefe 5-6cm, Arbeitstempo 100-120/min)
im Wechsel mit
2x Beatmung
(1s lang Luft in Mund oder Nase einblasen)
Bilder: DGUV Information 204-006 „Anleitung zur Ersten Hilfe“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV), © DGUV
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Defibrillatoren
Defibrillatoren
Standorte der Defibrillatoren des Studierendenwerks Münster:
-
Fund einer leblosen Person / Suizid (-Versuch)
Fund einer leblosen Person
- Auf Selbstschutz achten (z.B. Schutzhandschuhe, Atemschutz anlegen)
- Erst-Hilfe leisten
- den Rettungswagen (Tel. 112) alarmieren
- Fundort wenn möglich abschirmen und nicht verändern
Suizid (-Versuch)
Betroffene Person nicht alleine lassen bzw. nicht gehen lassen
- Gefährliche Gegenstände entfernen bzw. der Person entwenden (Selbstschutz beachten)
- Suizid nicht ausreden wollen
- Alle Äußerungen ernst nehmen und intensiv und ruhig zuhören
- Mögliche Fragen an die Person stellen
- Alle Informationen notieren/ merken und an die Rettungskräfte übergeben
- Lage der Polizei übermitteln
Hinweis: Die weitere Vorgehensweise wird durch Einsatzkräfte oder Vorgesetzte vor Ort bestimmt (z. B. Presseinfo).
-
Brandfall / Explosion / Unwetter / Belästigung
Brandfall / Explosion
- Feuerwehr alarmieren und Lagepläne übergeben
- Feueralarm auslösen (wenn dies nicht automatisch geschehen ist)
- Gefahrenbereich ggf. auf allem vieren (kriechend) verlassen,
- Fenster und Türen schließen (nicht abschließen)
- Löschversuche unternehmen (auf Selbstschutz achten)
- Am Sammelplatz eine Anwesenheitskontrolle durchführen und ggf. erste Hilfe leisten
Unwetter (Extremwetterlage)
- Gebäude räumen, Fenster und Türen schließen (auf Eigenschutz achten)
- Wenn möglich Sicherung von Wertsachen
- Am Sammelplatz eine Anwesenheitskontrolle durchführen und ggf. erste Hilfe leisten
Belästigung/ Sexuelle Übergriffe
- Nach Möglichkeit das Gespräch beenden oder den Gefahrenbereich verlassen
- Polizei informieren oder stillen Alarm auslösen
- Täterprofil und Tatablauf möglichst genau einprägen und die Infos an die Polizei übergeben
- Opferhilfe: zuhören, beruhigen und persönliche Betreuung sicherstellen (ggf. durch Fachleute)
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Amoklauf / Erpressung / Raub
- Rufen Sie die Polizei an (Telefon 110)
- Suchen Sie Deckung und Schutz, bleiben Sie möglichst zusammen (Türen abschließen und ggf. gesondert sichern)
- Informieren Sie wenn nötig und möglich gefährdete Personen
- Erste Hilfe leisten – falls notwendig – (Eigenschutz beachten)
- Lagepläne des Objekts/ Gebäude bereithalten und den Rettungskräften zur Verfügung stellen
- Informieren Sie den Fachbereichsleiter, den Abteilungsleiter und den Geschäftsführer
Hinweis: Die weitere Vorgehensweise wird durch Einsatzkräfte oder Vorgesetzte vor Ort bestimmt (z. B. Presseinfo).
Erpressung / Raub
- Geschehen, soweit möglich, sofort beenden (Eigenschutz beachten)
- Rufen Sie die Polizei an (Telefon 110), ggf. Alarm auslösen
- Informationen sammeln, die zu Aufklärung des Vorfalls führen können und diese der Polizei übergeben
- Erste Hilfe leisten, falls notwendig