Notfall-Checkliste

Telefon
Polizei                                   110
Feuerwehr Notruf              112
Ärztlicher Notdienst             116 117

 

Handlungsanleitung für Ersthelfer:

 

 

Bei jedem Notruf angeben:

  1. WER ruft an?
  2. WO ist es passiert?
  3. WAS ist passiert?
  4. WIE VIELE sind verletzt und Art der Verletzung?
  5. WARTEN Sie auf Rückfragen!

Grundsätze:

  1. Ruhe bewahren
  2. Unfallstelle sichern
  3. Eigene Sicherheit beachten
  4. Person ggf. aus dem Gefahrenbereich retten
  5. Dem eintreffenden Notarzt sämtliche Unfalleinzelheiten berichten
  • Verletzung / Blutung / Druckverband

    Verletzungen

    1.  Notruf absetzen (Telefon: 112)
    1. Erste Hilfe leisten

    Hinweise:

    Leichte Verletzungen → Eintragung in das Verbandsbuch

    Unfallmeldung → bei einer Krankschreibung von länger als 3 Tagen

     

    Blutung

    1.  Wunde nicht berühren und nicht mit Wasser ausspülen
    2. Falls Arztbehandlung nicht notwendig, Wunde desinfizieren, reinigen und dann verbinden (steriler Druckverband mit Verbandstoff)
    3. Bei Venen- oder Schlagaderverletzungen blutende Körperteile hochhalten
    4. Blutungen stillen durch Fingerdruck und mit Druckverband

     

    Druckverband anlegen

    1. Schutzhandschuhe anziehen
    2. Größere Blutgefäße abdrücken
    3. Legen Sie eine sterile Wundauflage auf die Wunde
    4. Fixieren Sie die Wundauflage, indem Sie eine Mull- oder elastische Binde mit etwas Zug ein paar Mal herumwickeln (aber nicht die gesamte Binde)
    5. Setzen Sie nun ein Druckpolster über der Wunde auf die umwickelte Wundauflage. Dafür eignet sich ein noch ungeöffnetes Verbandspäckchen. Fixieren Sie das Druckpolster mit der restlichen Binde.

    Bild: DGUV Information 204-006 „Anleitung zur Ersten Hilfe“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV), © DGUV

  • (Lebensmittel-) Vergiftung

    (Lebensmittel-)Vergiftungen

    • Vergiftete Personen unter Selbstschutz (z.B. Schutzhandschuhe, Atemschutz) aus dem Gefahrenbereich bringen (an die frische Luft)
    • Kleidung im Halsbereich ggf. öffnen
    • Bei bewusstlosen Personen Atmung beobachten und wenn nötig beatmen
    • Notruf absetzen (Tel. 112)
    • Erbrechen nicht herbeiführen
    • Reste der verzehrten Lebensmittel in einem Gefrierbeutel verpacken, einfrieren und mit Datum, Uhrzeit und dem Namen der Person, die die Probe entnommen hat, vermerken!
    • Informieren Sie die Vorgesetzten, den Abteilungsleiter und den Geschäftsführer

     

    Hinweis: Die weitere Vorgehensweise wird durch Einsatzkräfte oder Vorgesetzte vor Ort bestimmt (z. B. Presseinfo).

     

     

     

  • Stromschlag

    Stromschlag

    Wichtig: Person mit Stromschlag (Hochspannung) nicht berühren, bevor der Strom abgeschaltet ist!

    1. Strom-Hauptschalter (Schaltkasten) abschalten; wenn möglich
    2. Bei nicht abschaltbarer Niedrigspannung stellen Sie sich auf eine trockene, isolierende Unterlage (z. B. Holzkiste, Gummi- oder Plastikmatte) und unterbrechen Sie dann den Stromkreis mit einem Gegenstand – aus nichtleitendem Material – (z.B. Holz oder Plastik)
    3. Notruf absetzen mit dem Hinweis „Elektrounfall“ (Telefon 112)
    4. Brandwunden mit Verbandsmaterial verbinden bzw. einem sauberen, leicht zugebundenen Tuch schützen
    5. Ständige Bewusstseinskontrolle und Kontrolle der Atmung

     

     

  • Bombendrohung

    Bombendrohungen

    Ihr Verhalten

    1. Zuhören/ Nicht unterbrechen
    2. Sofort Notizen machen (Datum/Uhrzeit, Genauer Text der Drohung, Geschlecht des Anrufers, geschätztes Alter, verwendete Sprache [Dialekt/ Akzent], Hintergrundgeräusche)
    3. Das Telefon auch nach Ende des Gesprächs nicht auflegen
    4. Polizei über separates Telefon alarmieren (110) (Ansprechpartner für die Polizei festlegen und Lagepläne bereithalten)
    5. Wenn möglich den betroffenen Bereich warnen (Provokation des Täters vermeiden) und Evakuierung vorbereiten/ durchführen

    Ihre Rückfragen an den Täter

    1. Wann wird die Bombe explodieren?
    2. Wo befindet sich die Bombe?
    3. Wie sieht die Bombe aus?
    4. Wie wird der Sprengsatz zur Explosion gebracht?
    5. Warum tun Sie das?
    6. Wer sind Sie?
    7. Von wo rufen Sie an?

    Hinweis:

    Informieren Sie Ihren Vorgesetzten und die Geschäftsführung über den Vorfall. Zusätzlich zu den o.g. Informationen könnte für die Polizei auch der Hintergrund interessant sein z.B. ehem. Studierender, Motive, Alkohol-, Drogenprobleme u. ä. (falls bekannt).

     

     

  • Waffenbesitz / Herrenlose Gepäckstücke

    Waffenbesitz (Besitz gefährlicher Gegenstände)

    • Achtung eigene Sicherheit! Vermeiden Sie in jedem Fall eine Provokation der Täter.
    • Taschen-/ Kleidungskontrolle in Anwesenheit einer zweiten Person (Einverständnis des Verdächtigen vorausgesetzt)
    • Freiwillige Herausgabe der Waffen/ Gegenstände fordern, wenn ohne Selbstgefährdung möglich, bei Weigerung Polizei (Telefon 110) hinzuziehen – sichergestellte Waffen an die Polizei übergeben

     Herrenlose Gepäckstücke (unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung; USBV-Fund)

    • Rufen Sie die Polizei an (Telefon 110)
    • Räumen Sie den Gefahrenbereich und sperren Sie diesen entsprechend ab
    • Informieren Sie Ihren Vorgesetzten

    Hinweis: Die weitere Vorgehensweise wird durch Einsatzkräfte oder Vorgesetzte vor Ort bestimmt (z. B. Presseinfo).

  • Brandverletzungen / Verätzungen

    Brandverletzungen/ Verätzungen

    • Auf Selbstschutz achten (z.B. Schutzhandschuhe, Atemschutz)
    • Sofort den Rettungswagen (Tel. 112) alarmieren
    • Bei brennender Kleidung die Person mit brennender Seite nach oben legen und mit Wasserlöscher löschen oder mit Woll- bzw. Löschdecke luftdicht abdecken, danach Person mit sauberem Wasser übergießen

    Augen

    • Augen unter Schutz des unverletzten Auges sofort ausgiebig (ca. 10 Minuten) bei geöffneten Augenlidern mit Wasser spülen
    • Im Auge verbliebene feste Stoffe mechanisch, z.B. mit einem feuchten Tupfer, entfernen
    • Steriler Schutzverband

    Haut

    • Verunreinigte Kleidung, auch Unterwäsche und Schuhe, sofort ausziehen
    • Haut mit viel Wasser spülen
    • Wunde keimfrei bedecken

    Verschlucken

    • Sofortiges kräftiges Ausspülen des Mundes
    • Wasser in kleinen Schlucken trinken lassen (Verdünnungseffekt); Erbrechen nicht herbeiführen

     

  • Schock / Herz-Lungen-Wiederbelebung

    Anzeichen

    • Frieren/ Zittern
    • Blasse, kalte Haut
    • Schweiß auf der Stirn

    Maßnahmen

    • Für Ruhe sorgen
    • Vor Wärmeverlust schützen
    • Schocklage herstellen
    • Ständige Kontrolle von Bewusstsein und Atmung

     

    Herz-Lungen-Wiederbelebung

    30x Herzdruckmassage

    (Hände in Brustmitte, Drucktiefe 5-6cm, Arbeitstempo 100-120/min)

    im Wechsel mit

    2x Beatmung

    (1s lang Luft in Mund oder Nase einblasen)

    Bilder: DGUV Information 204-006 „Anleitung zur Ersten Hilfe“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV), © DGUV

  • Defibrillatoren

    Defibrillatoren

    Standorte der Defibrillatoren des Studierendenwerks Münster:

  • Fund einer leblosen Person / Suizid (-Versuch)

    Fund einer leblosen Person

    • Auf Selbstschutz achten (z.B. Schutzhandschuhe, Atemschutz anlegen)
    • Erst-Hilfe leisten
    • den Rettungswagen (Tel. 112) alarmieren
    • Fundort wenn möglich abschirmen und nicht verändern

     

    Suizid (-Versuch)

     Betroffene Person nicht alleine lassen bzw. nicht gehen lassen

    • Gefährliche Gegenstände entfernen bzw. der Person entwenden (Selbstschutz beachten)
    • Suizid nicht ausreden wollen
    • Alle Äußerungen ernst nehmen und intensiv und ruhig zuhören
    • Mögliche Fragen an die Person stellen
    • Alle Informationen notieren/ merken und an die Rettungskräfte übergeben
    • Lage der Polizei übermitteln

     

    Hinweis: Die weitere Vorgehensweise wird durch Einsatzkräfte oder Vorgesetzte vor Ort bestimmt (z. B. Presseinfo).

     

  • Brandfall / Explosion / Unwetter / Belästigung

    Brandfall / Explosion

    • Feuerwehr alarmieren und Lagepläne übergeben
    • Feueralarm auslösen (wenn dies nicht automatisch geschehen ist)
    • Gefahrenbereich ggf. auf allem vieren (kriechend) verlassen,
    • Fenster und Türen schließen (nicht abschließen)
    • Löschversuche unternehmen (auf Selbstschutz achten)
    • Am Sammelplatz eine Anwesenheitskontrolle durchführen und ggf. erste Hilfe leisten

    Unwetter (Extremwetterlage)

    • Gebäude räumen, Fenster und Türen schließen (auf Eigenschutz achten)
    • Wenn möglich Sicherung von Wertsachen
    • Am Sammelplatz eine Anwesenheitskontrolle durchführen und ggf. erste Hilfe leisten

    Belästigung/ Sexuelle Übergriffe

    • Nach Möglichkeit das Gespräch beenden oder den Gefahrenbereich verlassen
    • Polizei informieren oder stillen Alarm auslösen
    • Täterprofil und Tatablauf möglichst genau einprägen und die Infos an die Polizei übergeben
    • Opferhilfe: zuhören, beruhigen und persönliche Betreuung sicherstellen (ggf. durch Fachleute)

     

  • Amoklauf / Erpressung / Raub
    • Rufen Sie die Polizei an (Telefon 110)
    • Suchen Sie Deckung und Schutz, bleiben Sie möglichst zusammen (Türen abschließen und ggf. gesondert sichern)
    • Informieren Sie wenn nötig und möglich gefährdete Personen
    • Erste Hilfe leisten – falls notwendig – (Eigenschutz beachten)
    • Lagepläne des Objekts/ Gebäude bereithalten und den Rettungskräften zur Verfügung stellen
    • Informieren Sie den Fachbereichsleiter, den Abteilungsleiter und den Geschäftsführer

    Hinweis: Die weitere Vorgehensweise wird durch Einsatzkräfte oder Vorgesetzte vor Ort bestimmt (z. B. Presseinfo).

    Erpressung / Raub

    • Geschehen, soweit möglich, sofort beenden (Eigenschutz beachten)
    • Rufen Sie die Polizei an (Telefon 110), ggf. Alarm auslösen
    • Informationen sammeln, die zu Aufklärung des Vorfalls führen können und diese der Polizei übergeben
    • Erste Hilfe leisten, falls notwendig