Hauptziel und Grundvoraussetzung für unsere pädagogische Arbeit ist es, jedem Kind durch liebevolle Zuwendung und akzeptierendes Verhalten einen Zustand von emotionaler Geborgenheit zu vermitteln. Dies können wir aber nur, wenn Sie als Eltern uns Ihr Vertrauen schenken und somit helfen, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen. Wir verstehen unsere Arbeit ausdrücklich nicht als Elternhausersatz. Uns ist es wichtig, eher eine ausgleichende und ergänzende Funktion zum Elternhaus zu übernehmen.
-
Pädagogisches Profil
In 5 Gruppen werden 8 Kinder in Alter von einem Jahr bis zu 3 Jahren betreut.
Angelehnt an zwei uns ansprechende pädagogische Konzeptionen begleiten wir die Kinder durch unseren Kitaalltag, um diese bestmöglich dabei zu unterstützen ihre eigene Persönlichkeit entwickeln zu dürfen.
Die pädagogische Arbeit in der Kita Tausendfüßler zeichnet sich unter anderem durch den Ansatz der Emmi Pikler-Pädagogik aus: Die Pikler-Pädagogik richtet sich an Krippenkinder zwischen der Geburt und drei Jahren und betont die Eigeninitiative von Kleinkindern. Diese wird durch eine entsprechende Umgebung und aufmerksame, einfühlsame Bezugspersonen gefördert.
Die Emmi-Pikler-Pädagogik vertritt die Ansicht, dass sich die Persönlichkeit eines Kindes dann am besten entfalten kann, wenn es sich möglichst selbstständig entwickeln darf.
Demnach ist die Aufgabe von uns Fachkräften, dem Kind Geborgenheit zu vermitteln und seine Umgebung so zu gestalten, dass das Kleinkind je nach seinem Entwicklungsstand selbstständig aktiv werden kann.
Wir beachten hierbei die vier Prinzipien der Pikler-Pädagogik:
- Respekt vor der Eigeninitiative des Kindes und Unterstützung seiner Selbstständigkeit
- Unterstützung einer stabilen persönlichen Beziehung des Kindes zu vertrauten Bezugspersonen
- Jedes Kind soll sich angenommen fühlen
- Förderung des körperlichen Wohlbefindens und der Gesundheit des Kindes
Im Freispiel findet das Kind bei uns einen Raum vor, indem es sowohl von „offenen“ Spielmaterialien wie Körben, Bechern und vieles mehr, dazu eingeladen wird, seine Umgebung zu entdecken und erforschen. Auch kommt es mit anderen Kindern in Kontakt. So haben die Kinder bei uns die Möglichkeit, in einer entspannten Atmosphäre, das zu tun, was sie von sich aus tun möchten und wozu sie aufgrund ihrer Entwicklung bereit sind. Sie werden dabei weder gedrängt, noch angeleitet. Selbstbestimmend können sie sich bewegen und spielen.
Als Fachkraft erfüllen wir unseren pädagogischen Auftrag, indem wir mit unserer ganzen Aufmerksamkeit bei den Kindern sind und sie achtsam unterstützen, wo auch immer Begleitung gebraucht wird und eine vertraute gute Beziehung zu den Kindern aufbauen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Pikler-Ansatzes sind die bewusst erlebten Pflegesituationen: Tägliche Abläufe wie Waschen, Wickeln werden so umgesetzt, dass jedes Kind selbst ausdrücken kann, wann es zu welchem Schritt bereit ist und sich eigenständig einbringen kann. Alle Aktivitäten werden von den Fachkräften auch sprachlich begleitet. Durch die bewusste Kommunikation in den Pflegesituationen sollen die Selbstwirksamkeit der Kinder, sowie die soziale Bindung zwischen Fachkraft und Kind gefördert werden.
Auch das Situationsorientierte Arbeiten ist für uns im Alltag von großer Bedeutung:
Uns als Einrichtung, die auch nach dem Situationsorientierten Ansatz arbeitet, stehen die Themen der Kinder im Mittelpunkt. Wir Erzieher tauchen dafür in die Lebenswelt des Kindes ein und richten sie nach den aktuellen Bedürfnissen, Ideen und Interessen der Kinder. Sogenannte „Schlüsselsituationen“ werden aus dem Alltag aufgegriffen und zum Lernen verwendet. Der situationsorientierte Ansatz greift immer dann, wenn Kinder sich über einen längeren Zeitraum mit etwas beschäftigen, wie etwa mit Ereignissen, die bereits hinter ihnen liegen. Erlebnisse in der Vergangenheit sind immer mit Gefühlen verbunden und prägen den weiteren Lebensweg jedes einzelnen Menschen. Situationsorientiert und situativ arbeiten heißt zudem, dass die Themen, Wünsche, Interessen und Bedürfnisse der Kinder im Mittelpunkt stehen.
Emotionen und Gefühle der Kinder werden wahrgenommen, von den Erziehern aufgegriffen und in der täglichen Arbeit thematisiert.
Die Entfaltung und der Ausdruck der Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes sind von Bedeutung. Dementsprechend ist es uns wichtig, dem Kind Unterstützung beim Auf- und Ausbau seiner Selbst-, Sach-, und Sozialkompetenz zu bieten, um bei ihm möglichst viele Ressourcen zu wecken und eine Entwicklung in allen Entwicklungsfeldern zu ermöglichen.
Basierend auf diesem Grundgedanken werden dem Kind in verschiedenen Bereichen Entwicklungswege angeboten, die wir hier kurz vorstellen möchten:
- Lebenspraktische Kompetenzen: d.h. Selbstvertrauen stärken, sog. lebenspraktische Selbstständigkeit erlangen, Fähigkeit zur Übernahme von Verantwortung wecken, unabhängiges Handeln proben, Mut Nein zu sagen und sich Unterstützung zu holen, Körpergefühl entwickeln und stärken, Konfliktlösungen erproben, Fehlschläge verarbeiten, An- und Ausziehen, Hände waschen.
- Soziales Lernen/emotionale Entwicklung: Wahrnehmen und Formulieren von eigenen Bedürfnissen, Entwicklung eines Wir-Gefühls, soziales Verhalten in der Gruppe, Konfliktverhalten erlernen, Kritikfähigkeit stärken, Solidarisches Handeln, Regeln einhalten. Der Situationsansatz verfolgt auch das Ziel, Kinder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft darin zu unterstützen, ihre Lebenswelt zu verstehen und selbstbestimmt, kompetent und verantwortungsvoll zu gestalten.
- Bewegung: Laufen auf unterschiedlich beschaffenden Untergründen, Koordination und Gleichgewicht schulen, Verhalten in der Natur, Körperspannung aufbauen, Anatomie, eigene Körperkraft einschätzen lernen.
- Kreativität und Phantasie fördern: Situativer und Situations-orientierter Ansatz, freies Spiel, spontanes Spiel, Spiel mit Farben und Formen, Gegenstände befüllen und umfüllen.
- Musikalische Erziehung/Sprache: Lieder lernen und singen, Takt-, Körper- und Rhythmusgefühl fördern.
Wie man lesen konnte, ähneln sich beide Konzeptionen vom Inhalt sehr. Wir legen großen Wert darauf, die Kinder gut und wertschätzend zu begleiten. Wir Fachkräfte finden uns von der Haltung und Einstellung her in den beiden Konzeptionen wieder und freuen uns, dies im Alltag mit den Kindern umsetzen zu dürfen.
-
Gruppengestaltung
Innen
Zu jeder Gruppe gehört ein Spiel-, ein Schlaf-, ein Toiletten- und ein Wickelraum. Der Schlafraum ist auch zum Spielen für die Kinder gedacht, die sich zurückziehen wollen, zum Beispiel zum Rollenspiel, Musik hören, Bilderbuch lesen. Den Kindern steht auch einen Bewegungsraum mit Bällebad und ein Spielhaus zur Verfügung.
Außerdem verfügt die Einrichtung über einen großen, langen Flur, der als Spielbereich genutzt wird, ein Büro, einen Wäscheraum, ein Gäste-WC, einen Personalraum, eine Küche, einen Keller und einen Fahrzeugraum, der auch den Eltern zur Verfügung steht, um Kinderwagen/Buggys abzustellen.
Außen
Die Einrichtung bietet mit drei Spielplätzen viele Spielmöglichkeiten. Den Kindern stehen drei überdachte Sandkästen zur Verfügung. So kann man bei Wind und Wetter ohne nass zu werden, im Sand spielen. Dazu stehen auch viele Eimer, Schüppen, Schubkarren, etc. bereit. Der Sand wird regelmäßig gesäubert und ausgetauscht.
Auf den Spielplätzen befinden sich eine Nestschaukel, ein Tipi und eine Bobby Car-Bahn.
Des Weiteren gibt es ein Wipp-Tier und zwei Spielanlagen, die die Spielbedürfnisse der Kinder nach Schaukeln, Klettern, Rutschen und vielem mehr erfüllen. Im Sommer bieten wir den Kindern vielfältige Möglichkeiten zum Planschen. Um einen Sonnenbrand zu vermeiden, stehen auf zwei Spielplätzen große Sonnenschirme, die UV-Schutz garantieren und ein Sonnensegel.
-
Tagesablauf
Zeit und Raum für das freie Spiel
Feste Rituale wie Mahlzeiten, Pflege-, Ruhe- oder Spielzeiten geben Orientierung. Dabei können die Kinder idealerweise selbst bestimmen, ob und wie lange sie daran teilnehmen wollen. Das autonome Spiel und das ungestörte Forschen und Entdecken in den geschützten Lernumgebungen stehen im Vordergrund. Denn laut Emmi Pikler sind Zeit und Raum die Grundpfeiler einer autonomen Bewegungsentwicklung. Und die körperliche Entwicklung wiederum ist Basis für eine gute kognitive und sozial-emotionale Entwicklung. Somit fördert das freie Spiel nicht nur die Motorik, sondern auch das Selbstbewusstsein und das Wohlbefinden der Kinder.
Unser Tag:
7:30 Uhr-9:00 Uhr Bringzeit
9:00 Uhr: gemeinsames Frühstück auf Gruppenebene, die Kinder bringen ihr Frühstück von zu Hause mit
09:30 – ca. 11:30 Uhr Freispiel
11:45 – ca. 12:15 gemeinsames Mittagessen auf Gruppenebene
12:15 – ca. 12:45 Uhr Vorbereitung Mittagschlaf/erste Abholphase
12:45 – ca. 14:30 Uhr Schlafenszeit/Ruhephase für die älteren Kinder, die keinen Schlaf mehr benötigen
Ab 14:45 Uhr – 16:30 Uhr kleiner Snack/2. Abholphase, sowie Freispiel bis zur Abholzeit
Am Nachmittag steht für unsere Kinder wieder die Freispielphase zur Verfügung.
-
Zusammenarbeit mit den Eltern
Wir möchten, dass Sie sich von Anfang an wohl und gut aufgehoben in unserer Einrichtung fühlen, deshalb ist uns neben der pädagogischen Arbeit mit Ihren Kindern die Arbeit mit Ihnen als Eltern und Familie ein besonders wichtiges Anliegen.
Wir stehen im ständigen Kontakt mit den Eltern und legen Wert auf gegenseitigen Austausch. Grundvoraussetzung für ein gelungenes Miteinander sind Vertrauen, gegenseitiger Respekt und Offenheit. Durch Gespräche und Rückmeldungen beiderseits wird ein besseres Eingehen auf das Kind ermöglicht.
Auch durch die vielfältigen Lebenslagen der Familien entstehen unterschiedliche Wünsche, Erwartungen und verschiedene Anforderungen an die Einrichtungen. Deshalb stehen eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit und ein offener Austausch mit den Eltern bei uns im Fokus. Im Gespräch zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften können die gegenseitigen Erwartungen, individuellen Anliegen, ja vielleicht sogar Sorgen oder Ängste herausgearbeitet und besprochen werden.
Elternbeirat
Die Eltern jeder Gruppe wählen aus ihren Reihen ein Elternratsmitglied und dessen Vertreter. Der Elternrat der gesamten Einrichtung wählt seinen Vorsitzenden und dessen Vertreter auf der ersten konstituierenden Sitzung.